As found

Entwicklung des Gewerbequartiers Stadtgut Hellersdorf

Das Gut Hellersdorf bildet die historische Mitte des mittelalterlichen „Dorf Hellersdorf“ (Namensgeber des Bezirks). Mit der Entwicklung des Gutes zu einem Gewerbeareal bietet sich die Chance, auch die Freianlagen neu zu ordnen. Die Ensemblewirkung der denkmalgeschützten Gutsgebäude soll gestärkt und das Gut Hellersdorf seiner Bedeutung als historische Mitte gerecht werden.
Parallel dazu wird die umliegende Wohnbebauung stark verdichtet, die ehemals offene Flur um das Gut wird vollständig bebaut. Daher gewinnt der Erhalt und Umgang mit dem Gutshof in einer denkmalgerechten Form und Materialität nochmals erheblich an Bedeutung.
Das Gut Hellersdorf soll ein identitätsstiftender Treffpunkt für neue und alte Anwohnerinnen und Anwohner werden, aber auch Verbindungsbrücken zu lokalen Einrichtungen und Orten schlagen.

Dem Konzept „as found“ folgend, werden vorgefundende Elemente aufgegriffen, teilweise wiederverwendet, teilweise neu interpretiert.
Der ehemalige Gutshof war nahezu vollkommen befestigt und diente als freie Lager- und Rangierfläche der anliegenden Nutzbauten. Dieser offene Charakter soll, unterbrochen von Grüninseln ( in Anlehnung an ehemals gelagerte Haufwerke) erhalten bleiben.
Die zentrale Ausrichtung auf das Gutshaus soll weitestgehend wieder hergestellt werden, ebenso soll sich der ehemalige Schuppen auf dem Platz als verbindendes Element zwischen Nord und Süd weiter öffnen. Vorgefundenes Feldsteinpflaster soll aufgenommen und gebäudenah wieder verbaut werden.

Die Grüninseln mit zierenden Bäumen und Unterpflanzung sorgen für Aufenthaltsqualität, schaffen Nischen menschlichen Maßstabs auf der ansonsten weitläufigen Fläche und dienen dabei auch durch Entsiegelung, Staubbindung und Verdunstung der Abminderung von Klimaspitzen.
Das Freiraummobiliar (Radständer, Bänke, Abfallkörbe, Mülleinhausungen) wird als durchgängige Mobiliarfamile entwickelt, die individuelle Gestaltung stärkt die Identifikation der zukünftigen Nutzer mit dem Ort.

Teil des Gutsgeländes war auch ein dem Gutshaus zugeordneter Garten, der in Anlehnung an alte Darstellungen wieder mit Flanierwegen, Zierbeten und schmückendem Wasserspiel gestaltet wird.